Im Rahmen des 20. Gründungsjubiläums des Alumni-Clubs der Charité hat am 22. September ein Kurzvortragsturnier in der Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums der Charité stattgefunden. Die drei Slammer:innen, junge Ärzt:innen der Universitätsmedizin Berlin, erklärten dem Publikum in jeweils zehnminütigen Kurzvorträgen anschaulich, mit welchem Thema sie sich zurzeit klinisch und/oder wissenschaftlich beschäftigen.
Moderiert wurde der Science Slam durch die Leitung des Teams Alumni, Tine Hassert. Sie betonte, dass mit dem Kurzvortragsturnier ein Fokus sowohl auf Interdisziplinarität als auch interprofessionelle Verknüpfung gelegt werden solle.
Einflussfaktoren auf die Entwicklung der ungeborenen Kinder
Alma Mackert stellte beim Science Slam ihre Arbeit „Feto-Plazentare Programmierung – Untersuchung des plazentaren Cortisolstoffwechsels bei dichorial, getrenntgeschlechtlichen Zwillingsschwangerschaften“ vor. Im Rahmen einer sogenannten Gemini Stress Studie beschäftigt sie sich mit verschiedenen Einflussfaktoren während der Schwangerschaft auf die Entwicklung der ungeborenen Kinder. Die geborene Berlinerin hatte in Göttingen Humanmedizin studiert und hier ihr Interesse für Gynäkologie und Geburtsmedizin entdeckt. Für ihre anschließende Weiterbildungszeit als Assistenzärztin, kam sie zurück nach Berlin, unter anderem weil sie gerne an der Charité lernen und arbeiten wollte. Hier ist sie seit einem Jahr als Assistenzärztin in der Klinik für Geburtsmedizin am Campus Virchow Klinikum bei Prof. Henrich tätig.
Computertomographie bei Sepsis
In seinem Vortrag „Computertomographie bei Sepsis – Wer? Was? Und wann?“ ging Dr. Julian Pohlan auf die Frage ein, welche Patient:innen mit Sepsis, landläufig als Blutvergiftung bekannt, zu welchem Zeitpunkt mit der Computertomographie, einem dreidimensionalen Röntgenverfahren, untersucht werden sollten. Zur Erläuterung stellte er Daten aus einer Umfrage der Ärzten:innen aller Campi der Charité vor. Als Absolvent des Humanstudiengangs an der Charité und nach zwei klinischen Jahren in der Neurologie, Inneren Medizin und Chirurgie, ist Dr. Julian Pohlan nach seiner Weiterbildung an der Charité heute Facharzt für Radiologie. Zur Entscheidung bezüglich seiner beruflichen Laufbahn antwortet er: „Die Charité hat mich als Arbeitgeberin interessiert, weil ich hier einzigartige Möglichkeiten gesehen habe, Klinik, Wissenschaft und Lehre zu verbinden.“
KI und Machine Learning
„KI und Machine Learning in der Medizin: Alles Neu?“ war Thema des dritten Vortrags. Paul Rostin hatte während seines Medizinstudiums in Kiel sein Praktisches Jahr teilweise an der Charité verbracht. Für seine datenzentrierte Doktorarbeit forschte er ein Jahr in Boston, USA. Dabei arbeitete er mit großen Datensätzen von mehreren Hunderttausend bis Millionen Patient:innen. An der Universitätsmedizin Berlin ist er seit einem Jahr als Assistenzarzt tätig; den besonderen Reiz machen für ihn dabei besonders aus: das Risikokollektiv in der Geburtsmedizin, die interkulturellen Herausforderungen und die hohe Qualifikation der leitenden Ärzt:innen. „Ich bin überzeugt davon, dass in vielen Bereichen digitale Innovationen Arbeit reduzieren und Patientenwohl steigern können und bislang vielfach unterschätzt werden“, so der Assistenzarzt.
Preise für die Vortragenden
Nach jedem Vortrag nutzen die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, den Referent:innen vertiefende Fragen zu stellen. Ausgezeichnet wurden letztlich alle drei Slamer:innen gleichermaßen. „Aus kleinen Herzensthemen können, gerade auch im Charité-Kontext, häufig auch Schritte zu echter Weltverbesserung werden“, begründete Tine Hassert die Entscheidung. Die Preise wurden zur Verfügung gestellt durch den Alumni-Club der Charité e.V. und den De Gruyter Wissenschaftsverlag.
Charité Alumni
Die Alumni-Arbeit an der Charité richtet sich an alle aktiven und ehemaligen an der Universitätsmedizin Berlin lernenden und/oder tätigen Personen. Um die Alumni-Arbeit bestmöglich zu organisieren und umzusetzen, ist diese in zweigestufter Struktur aufgebaut: Der interne Alumni-Bereich stellt dabei kostenfreie BASIC-Angebote zur Verfügung; ergänzend bietet der Alumni-Club der Charité e.V. weitere Benefits in der beitragspflichtigen PRIME-Kategorie. Der gemeinnützige Verein wurde auf Wunsch des Vorstandes der Charité 2003 gegründet mit dem Ziel, die Alumni-Arbeit an der Universitätsmedizin Berlin aufzubauen. Unter dem gemeinsamen Dach "Charité Alumni" bedienen sie ein breites Portfolio an Kommunikationskanälen und Vernetzungschancen sowie weitere Vorteile wie z. B. individualisierbare Angebote zur Informationsgewinnung, zur persönlichen Weiterentwicklung, für fachlichen Wissenstransfer und Community-Building.
Kontakt
alumni@charite.de
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